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WILPF

Solidarität mit #Luetzibleibt!

Wir sind Teil des friedlichen Widerstandes gegen die zurückliegende Räumung des Dorfes Lützerath. Wir verurteilen das gewaltvolle Vorgehen durch die Polizei gegen Demonstrierende und Sanitäter*innen aufs Stärkste!

Geschlechtergerechtigkeit und Frieden gehen nur mit Klimagerechtigkeit!

Wir fordern eine sofortige Aufarbeitung dieser Vorkommnisse sowie eine Nachverhandlung mit dem Energiekonzern RWE, der offenkundig langfristig das Überleben und Wohlergehen von Mensch und Umwelt gegen seinen kurzfristigen Profit ausspielt.

Lützerath bleibt! 

Zum Hintergrund: Klimaaktivist*innen haben über eine Woche lang das Dorf Lützerath mit ihren eigenen Körpern verteidigt. Damit wollten sie verhindern, dass 280 Millionen Tonnen CO2 durch den Abbau und Verbrennung der Braunkohle unter dem Dorf durch den Energiekonzern RWE freigesetzt werden. Die teils gewalttätige Räumung durch die Polizei hatte schon Anfang der Woche begonnen und sich über das vergangene Wochenende verstärkt. Mit diesem politischen Einknicken vor RWE kann Deutschland die Ziele des Pariser Klimaabkommens kaum einhalten – ein Verstoß gegen unsere Menschenrechte und ein Armutszeugnis für die lange so hochgelobte deutsche Klimapolitik!

Bewohner*innen in Lützerath wurden bereits gezwungen, Häuser und Höfe zu verkaufen, um den Abbau der Kohle zu ermöglichen. RWE beruft sich dabei auf Gerichtsurteile und eine Vereinbarung mit der schwarz-grünen Landesregierung. Der Konzern gibt an, die Braunkohle zu benötigen, um die Energiesicherheit in Krisenzeiten zu gewährleisten. Unabhängige Studien wie die des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass die Sicherung der Energieversorgung auch durch andere Maßnahmen möglich ist. Aus energiewirtschaftlicher Sicht gibt es keine Notwendigkeit, die Braunkohle unter Lützerath zu erschließen.

Die Ampelregierung setzt hiermit ein verheerendes Zeichen in Bezug auf den Kohleausstieg und setzt den Profit von RWE über den Klimaschutz.

Die Folgen des Klimawandels sind vergeschlechtlicht und treffen Frauen und marginalisierte Gruppen besonders. Insbesondere Menschen im sog. Globalen Süden treffen die Folgen des größtenteils in Industrienationen produzierten Klimawandels. Deutschland hat sich zu mehr Klimagerechtigkeit im Koalitionsvertrag und einer feministischen Außenpolitik verpflichtet. Dieses Bekenntnis verliert nun weltweit an Glaubwürdigkeit, auch was die internationalen Klimaschutzbemühungen angeht. Die Räumung Lützeraths und aller anderen Ortschaften für den Kohleabbau stehen damit symbolisch für eine fehlgeleitete und desaströse Klimapolitik, deren Folgen nachfolgende Generationen ausbaden müssen.

Daher fordern wir weiterhin den Erhalt von Lützerath als Symbol für den Klimaschutz und eine klima- und geschlechtergerechte Zukunft!