Zum Jahrestag von Jina Mahsa Aminis Tod und dem Beginn der Freiheitsbewegung im Iran finden Demonstrationen  in mehr als 70 Städten weltweit statt.

Gegen das Vergessen

Niemand hätte vorhersagen können, dass der Tod von Jina Mahsa Amini, einer 22-jährigen Kurdin, den größten Aufstand im Iran seit der Revolution von 1979 auslösen würde.

Es ist fast ein Jahr her, dass Jina Mahsa Amini in Haft starb, nachdem sie am 16. September 2022 von der so genannten „Sittenpolizei“ in der iranischen Hauptstadt Teheran verhaftet worden war, weil sie ihr Haar unter ihrem Hidschab gezeigt hatte.

Seitdem haben die Frauen im Iran dem repressiven Regime der Islamischen Republik getrotzt, indem sie ihre Haare abschnitten, ihre Hijabs verbrannten und auf der Straße tanzten. Ihre Tapferkeit hat die Welt in Atem gehalten, und überall auf der Welt gingen Hunderttausende auf die Straße, um sich mit den Protesten im Iran zu solidarisieren.

In dem Jahr seit der Ermordung von Jina Mahsa Amini hat sich die Lage der Frauen im Iran nicht verbessert, sondern verschlechtert.

Im August dieses Jahres haben die iranischen Behörden 12 Menschenrechtsaktivist:innen, bis auf eine Ausnahme alle Frauen, verhaftet. Laut Sanam Vakil, Leiterin des Programms für den Nahen Osten und Nordafrika bei Chatham House, sind die Verhaftungen ein Zeichen dafür, dass die iranische Regierung versucht, möglichen Protesten, die anlässlich des einjährigen Jahrestages organisiert werden könnten, zuvorzukommen“.

Laut Shiva Nazarahari, einer iranischen Frauenrechtsaktivistin, wurden zahlreiche Aktivist:innen gewarnt, nicht anlässlich des Jahrestages zu demonstrieren. Doch trotz der sehr realen Gefahr von Repressalien bahnt sich ein weltweiter Aktionstag an.

Während Frauen im Iran Flugblätter verteilen, die zu einem Aktionstag aufrufen, werden Menschen auf der ganzen Welt den „Mahsa-Tag“ nutzen, um zu marschieren, um sich zu erinnern, um die Frauen im Iran daran zu erinnern, dass wir an ihrer Seite stehen, und um eine Botschaft an die iranischen Behörden zu senden, die nicht hingenommen werden kann.

Bitte nehmt an den Demonstrationen der women.life.freedom-Gruppen teil, die bundesweit, weltweit stattfinden.